Sizilien

Kitesurfen in Sizilien:
Kite-Spots "Lo Stagnone" & "Puzziteddu"

Kitesurfen in Sizilien: Die perfekte Kombination aus Wassersport, großartigen Stränden & köstlicher Küche.

Der malerische Südwesten Siziliens ist bekannt für seine traumhaften Strände & optimalen Bedingungen zum Kitesurfen – egal ob Anfänger, Aufsteiger oder Freestyler. Anfang Juni ging es für meinen Freund und mich deshalb nun schon zum zweiten Mal zu einem der bekanntesten Kite-Spots Europas, der Flachwasserlagune „Lo Stagnone“ in Sizilien.

Raus aus dem Flieger und direkt am Kite-Spot

Anders als im Vorjahr waren wir in diesem Jahr nur 10 Tage vor Ort – so entschieden wir nicht mit dem Camper, sondern auf schnellsten Weg mit dem Flugzeug anzureisen. Los ging es ab Venedig in ca. 1 ½ Stunden direkt nach Trapani, einem kleinen Flughafen in unmittelbarer Nähe zum Kite Spot „Lo Stagnone“. Auch von Deutschland aus gibt es einige günstige Direktflüge nach Trapani, was die Erreichbarkeit des Spots perfekt macht & wir noch am selben Tag auf dem Wasser waren. Alternativ kann auch nach Palermo geflogen werden, ca. 1 ½ Stunden entfernt zum Spot. Wer mit Wohnmobil oder Camper unterwegs ist, kann entweder über den Landweg oder mit der Fähre direkt von Genua nach Palermo fahren. Sollten wir wieder mit dem Camper kommen, würden wir uns für die Fähre entscheiden. Am Flughafen Trapani-Birgi angekommen, ging es für uns direkt mit unserem sportlichem „Fiat Panda“ in Richtung Kite Spot „Lo Stagnone“. Den Mietwagen haben wir uns bereits im Vorfeld über unsere Unterkunft organisiert, um langes Warten am Flughafen zu vermeiden. Es gibt auch einige Autovermietungen vor Ort, bei denen man für im Schnitt 40-50 € am Tag ein kleines Auto mieten kann – kleiner Tipp: immer verhandeln! 😉 In Sizilien lohnt sich auf jeden Fall ein Mietauto, da man nicht nur vor Ort flexibler ist, sondern auch verschiedene Spots und tolle Strände anfahren kann.

Spiegelglattes Flachwasser, soweit das Auge reicht – unsere ersten Eindrücke vom Kite-Spot „Lo Stagnone“

Auf der 10-minütigen Fahrt von Flughafen in Richtung Kite Spot kommt man zunächst vorbei an Weinfeldern und älteren Häusern, bevor man schon von weiten ein Meer an Kite Schirmen am Himmel erkennen kann. Den Weg zur Kite Lagune kann man quasi nicht verfehlen. Die Gegend rund um den Spot ist sehr ländlich und wenig touristisch. Hier kommen die Leute wegen des Wassersportes her. Angekommen am Spot erwartet uns perfektes Flachwasser, soweit das Auge reicht. Der Spot „Lo Stagnone“ ist wirklich einzigartig – eine riesige, durchgehend stehtiefe Lagune mit spiegelglattem Wasser und jeder Menge begeisterter Kitesurfer. Im Westen wird die Lagune durch eine unbewohnte Insel und zwei kleinere Inselgruppen abgegrenzt. Jedes Jahr siedeln sich neue Kiteschulen entlang der kilometerlangen Flachwasserlagune an, sodass es auch für Anfänger unzählige Möglichkeiten gibt, das Kitesurfen oder neuerdings auch das Wingfoilen zu erlernen. An wenigen Schulen gibt es auch die Möglichkeit zum Windsurfen, jedoch sollte man sich vorher von einem Local einweisen lassen, da es in der Lagune auch mal sehr flach werden kann – zum Windsurfen, aber auch Foilen gibt es unserer Ansicht nach definitiv besser Alternativen in Sizilien, z.B. den Spot in Puzziteddu.

Für das Kiten an den Schulen wird eine kleine Gebühr von ca. 5€/Tag oder 25€/Woche verlangt. Dafür erhält man eine präparierte Auf- & Abbau Wiese, eine Start- und Landehilfe, eine kleine Bar mit Getränken und einen einfachen Einstieg zum Spot. Der Uferbereich abseits der Schulen ist überwiegend von Schilf bewachsen, sodass sich der Einstieg entsprechend schwieriger gestaltet. Zentral gelegen ist das „Duotone Pro Center“ – der Hotspot der Kite Szene in „Lo Stagnone“. Hier trifft sich auch am Abend die Kiterszene und am Wochenende finden regelmäßig Partys mit Live Bands oder DJ’s statt. Sonntags kommen auch die Italiener aus den umliegenden Dörfern, um in einer der Beach Bars ausgiebig zu feiern. Unsere Lieblingsbar für Cocktails war der Pe’ha Beach Club – perfekt nach einer geilen Sundowner Session.

Zum Kiten entschieden wir uns zu einer etwas „abgelegenere“ Kiteschule im nördlichen Teil der Lagune zu gehen, da man hier gerade in den Sommermonaten deutlich mehr Platz zum Üben hat. Auch wenn man beim Anblick der vielen Kite Schirme am Himmel meinen mag, auf dem Wasser herrscht Krieg, gibt es kein Grund zur Sorge. Auch in der Hauptsaison im Sommer haben wir immer viel Platz zum Üben gefunden, speziell im nördlicheren Teil des Spots oder etwas weiter draußen, vorbei an den zahlreichen Kiteschulen, die ihre ersten Anfängerkurse geben.  Gestartet sind wir bei Marian’s Schule „Kitelagune“, die sich ganz im Norden befindet. Auch wenn die Lagune hier an einigen Stellen sehr flach ist, ist die Verletzungsgefahr auch bei hohen Sprüngen gering, da der Untergrund lagunentypisch sehr schlammig ist und man zum Teil tief einsinkt. Gerade als Anfänger & Aufsteiger weiß man am Ende des Tages, was man getan hat. Zudem sollte man wissen, dass es in der gesamten Lagune von „Lo Stagnone“ speziell in den Sommermonaten vereinzelnd Seeanemonen gibt, die bei empfindlichen Menschen beim Kontakt mit der Haut Rötungen und Ausschläge auslösen können. Wir sind am ersten Tag direkt von einem freundlichen Kitelehrer darauf hingewiesen worden und deshalb in dünner Leggin und Lycra bzw. dünnem Neo und Schuhen gefahren.

Bei der richtigen Windrichtung und mit ein bisschen Ausdauer kann man von der Kitestation aus, die gesamte Lagune kreuzen und bis zum Meer hinausfahren und die ein oder andere kleine Welle mitnehmen oder einen Downwinder in Richtung Duotone Pro Kitecenter machen. Neben der Station „Kitelagune“ gibt es im Norden der Lagune noch verschiedene andere Schulen, wie Stagnone Kitesurf, Flow-Kite oder das KBC. Zum Winter hin müssen die meisten Kiteschulen ihre Anlagen wieder abbauen, da die gesamte Lagune als Naturschutzgebiet gilt. Unvorstellbar, welche enorme Arbeit das sein muss, die liebevollen kleinen Hütten jedes Jahr neu auf- und umbauen.

Windstatistik & Kite-Größen in Sizilien

Die statistisch beste Windausbeute hat man von Mai bis September, wobei Juli/August die Hauptmonate zum Kiten sind und auch zahlreiche Italiener nach Sizilien zum Urlaub machen kommen. Da die Lagune „Lo Stagnone“ quasi vollständig eingegrenzt und das Wasser fast überall höchstens hüfttief ist, sind grundsätzlich alle Windrichtungen fahrbar. Die vorherrschenden Windrichtungen sind Nord – Nordwest (Mistral, Tramontana), sowie gelegentlich Süd – Südost (Scirocco). Aufgrund der lokalen Thermik in den Sommermonaten kann den Windvorhersagen von Windfinder & Co. oft nur wenig getraut werden und die Windausbeute fällt oftmals besser aus als vorhergesagt – trotz wirklich miserabler Windvorhersage waren wir an 7 von 10 Tagen auf dem Wasser und hatten sogar gute Tage mit 16-18 Knoten. Tendenziell empfiehlt es sich jedoch eher größere Schirme mitzunehmen, da es gerade in „Lo Stagnone“ auch einige Leichtwind Tage mit ca. 12-13 Knoten gibt. Wir hatten zu zweit 7, 10 und 12 qm im Gepäck, wobei ein 15 qm Kite die ein oder andere Session mehr noch gebracht hätte.

Der Kite Spot in Puzziteddu – Eine echte Alternative bei wenig Wind in „Lo Stagnone“

Wenn der Wind in „Lo Stagnone“ nicht ausreicht, lohnt sich ein Blick auf die Webcam in Puzziteddu. Der Kite Spot „Puzziteddu“ ist ca. 1h mit dem Auto von Birgi Vecchi entfernt und bringt tendenziell stärkeren Wind – an den nicht kite baren Tagen in „Lo Stagnone“ sind wir hier mehrfach bei guten 16-18 Knoten aufs Wasser gekommen. Man kann direkt oberhalb des Strandes mit seinem Auto oder Camper kostenfrei parken. Die Straßen dorthin sind gut ausgebaut und lediglich die letzten hundert Meter fährt man über einen Feldweg hin zum Strand – doch auch mit dem Wohnmobil oder Camper ist der Spot easy zu erreichen. Gekitet wird am offenen Meer mit kristallblauem Wasser. Anders als in „Lo Stagnone“ findet man in Puzziteddu jedoch keinen stehtiefen Flachwasserspot, sondern je nach Windstärke kleine bis mittelgroße Kabbelwellen vor. Auf- und abgebaut wird direkt am Strand und auch der Einstieg ist problemlos, da das Meer erst nach ein paar Metern wirklich tief wird. Auch zum Windsurfen & Foilen ist der Spot optimal. Einziger Nachteil beim Kiten in Puzziteddu: aktuell findet man vor Ort keine Infrastruktur – ein schattiges Plätzchen, sanitäre Anlagen oder ein kleines Cafe für eine kurze Stärkung zwischendurch sucht man vergeblich. Eine Kiteschule direkt am Spot ist jedoch im Aufbau – vielleicht wird diese im nächsten Jahr schon fertig sein.

Campen direkt am Spot oder wohnen in einem kleinen Apartment in Birgi Vecchi

Gewohnt werden kann entweder direkt am Spot oder in einem kleinen Apartment bzw. B&B Hotel in oder um Birgi Vecchi.  Wer mit dem Camper anreist, der kann sich zum Schlafen für ein kleines „Trinkgeld“ an eine der vielzähligen Kiteschulen direkt an der Lagune stellen. Einen offiziellen großen Campingplatz mit sanitären Anlagen, Strom und Frischwasser gibt es nicht – das sollte man möglichst alles selbst mitbringen. Auch sollten z.B. Tische & Stühle am Abend eingeräumt werden, da dies von der Behörde ungern gesehen wird, wenn man sich wie auf einem Campingplatz ausbreitet. Bei unserem ersten Aufenthalt in Sizilien im Jahr 2022 waren wir für fast 2 Wochen an der Station „Kitelagune“ in erster Reihe mit unserem Camper gestanden – unser Fazit: mehr „vom Bett aufs Brett“ geht nicht. 

In unserem diesjährigen Sizilien Kiteurlaub haben wir uns über booking.com in ein kleines B&B in Birgi Vecchi eingebucht, das ca. 5 Gehminuten von der Duotone Kitestation und ca. 20 Minuten von der nördlichsten Kiteschule „Kitelagune“ entfernt lag. Mit Ausnahme des Santa Maria Resorts und des Hotels Rodby Albin Rodina, die in erster Reihe direkt am Spot liegen, befinden sich die meisten Unterkünfte fußläufig vom Spot entfernt im kleinen Örtchen Birgi Vecchi.

Kulinarische Highlights – Pizza, Pasta & sizilianischen Spezialitäten

 Die Stadt Marsala liegt ca. 20 Autominuten von Birgi Vecchi entfernt und bietet eine große Auswahl an Restaurants & Bars, die köstliche sizilianische Spezialitäten und eigene Weine servieren. Besonders Fischliebhaber, aber auch Pizza-Enthusiasten kommen hier voll auf Ihre Kosten. Unsere persönlichen kulinarischen Highlights in Marsala waren die Restaurants „Divino Rosso“ und etwas außerhalb gelegen das Restaurant „Parrinello Pescheria“. Neben den Restaurants in Marsala gab es auch in der Nähe der Lagune hervorragenden Lokale, wie z.B. das Restaurant „Trattoria Lidia Renda“ oder „Assud Mozia Trattoria“.

Was ihr in Sizilien neben den verschiedenen Fischspezialitäten unbedingt probieren müsst, sind die typisch sizilianischen Arancini und eine Portion Busiata mit typischem Trapanese Pesto.

Extra Tipp: Wenn es mal schnell gehen soll, gibt es auch den Lieferservice von „Master Pizza“, der das Essen direkt zum Apartment bringt.

Was tun, wenn einen der Wind im Stich lässt?

An unseren 3 „noWind“ Tagen haben wir die Zeit genutzt, um die Umgebung rund um Marsala und Trapani zu erkunden. Entlang der Küste von San Vito Lo Capo bis Castellammare gibt es wunderschöne, verlassene Strände und Buchten. Am besten man parkt das Auto in der Nähe des Wassers und wandert die Küste entlang hinunter, um im karibisch blauen Wasser baden zu gehen und die tolle Landschaft zu genießen. Darüber hinaus gibt es in der Region natürliche warme Quellen – perfekt um die beanspruchten Muskeln zu entspannen. Um zu den frei verfügbaren und bis zu 40 Grad warmen Thermalquellen von Segesta zu gelangen, fährt man vorbei an der Terme Segestane, den schmalen Schotterweg entlang und folgt dem dicht bewachsenen Weg in Richtung der Wassergeräusche. Eine weitere Alternative bietet das kleine Bergdorf Erice, das einen atemberaubenden Blick bietet. Neben der beeindruckenden Aussicht gibt es dort kleine Gassen mit süßen Handwerksläden und erstklassige Restaurants, in denen man lokale Spezialitäten probieren kann. Ein Muss ist in jedem Fall der Besuch der Pasticceria Maria Grammatico in Erice. Eine Bäckerei, die bekannt für ihre guten sizilianischen Cannolono ist.

Für uns war es definitiv nicht das letzte Mal, dass wir zum Kitesurfen nach Sizilien kommen. Neben den traumhaften Spotbedigungen & dem köstlichen Essen gibt es auch abseits des Wassers noch einiges zu entdecken. Wir können Sizilien zum Kiten wärmstens empfehlen und freuen uns schon auf das nächste Mal.

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